Macau ist das Las Vegas des Ostens

Das ehemals portugiesische und heute chinesische Macau hat sich in den letzten Jahren zu einer der Boomtowns Asiens entwickelt. Internationale Hotel- und Kasino-Betreiber haben die Stadt entdeckt und zu einem Las Vegas des Ostens werden lassen. Die über 30 Kasinos prägen zusammen mit ihren Showprogrammen und eindrucksvollen Shopping-Arkaden die moderne Seite Macaus. Bereits die Architektur der Spieltempel und dazugehörigen Hotels ist imposant. Das Grand Lisboa entstand als Hochhaus in der Form einer Lotusblüte, das Sands Macau beeindruckt durch seine golden-leuchtende Fassade und ein riesiger Markusplatz mit italienischen Gondeln prägt das Venetian Macao Resort.

Bereits 2006 überholte Macau die amerikanische Spielerstadt Las Vegas gemessen an den Glücksspiel-Einnahmen von rund 6,95 Milliarden US-Dollar. In Las Vegas gingen im gleichen Zeitraum "nur" geschätzte 6,6 Milliarden US-Dollar über die Spieltische. 2010 erwirtschafteten alle 438 kommerziellen Kasinos in den USA (inklusive denen in Las Vegas, Reno und Atlantic City) einen Gesamtumsatz von 34,6 Milliarden Dollar. In Macau gibt es weniger als ein Zehntel an Kasinos (34). Für August 2011 berichtet die South China Morning Post hier von einem neuen Rekordumsatz von umgerechnet mehr als 3 Milliarden US-Dollar pro Monat!! Die magische 3 Milliarden Dollar Grenze wurde 2011 damit bereits zum dritten Mal geknackt.

Das Glücksspiel wurde in Macau 1847 legalisiert. Seit Ende 2002, drei Jahre nach der Rückgabe der früheren portugiesischen Kolonie an China, das Glücksspielmonopol fiel, bewarben sich vor allem die großen Kasino-Betreiber aus Las Vegas um die Lizenzen für den Bau ihrer Glücksspieltempel jenseits des Pazifischen Ozeans.

Heute findet man hier das Wynn Macau, das MGM Macau und das Sands Macau. Diese Megakasinos wurden zuletzt nur noch durch die Eröffnung des Venetian Macao gesteigert. Es beherbergt mit 50.000 Quadratmetern, 870 Spieltischen und 3.400 Slot-Maschines eines der größten Kasinos der Welt, eine Show Arena für 15000 Zuschauer, nicht weniger als 30 Restaurant, 350 Geschäfte und ein gigantisches 3000 Suiten Hotel. Wer nicht nach Italien reisen möchte, kann durch die Kulissen eines künstlichen Venedig wandeln, mit originalgetreuen Brücken, Plätzen und Kanälen inklusive Gondolieri. Wenn man es nicht besser wüßte, könnte man meinen, die namensgleichen Las Vegas Ableger seien billige Kopien der Macau Kasinos.

Macau umfasst heute rund 30 Quadratkilometer und wächst durch Landgewinnungsmaßnahmen stetig. Allein der neu aufgeschüttete Cotai-Strip nimmt mit 5,2 Quadratkilometern etwa ein Sechstel der Stadtfläche ein. Hier entsteht eine Nachbildung des berühmten Las Vegas Strips und immer neue Mega-Projekte schießen wie Pilze aus dem Boden. Auch die neue City of Dreams glänzt als Megaresort auf dem Cotai-Strip. Der riesige Entertainment und Shopping-Komplex setzt neue Maßstäbe. Zur City of Dreams gehören 20 Restaurants und Bars sowie ein 390.000 Quadratmeter großes Kasino über zwei Etagen mit insgesamt 520 Spieltischen und 1.350 Slot-Machines.

Die Spielleidenschaft der Chinesen ist legendär. Das Streben nach Reichtum und Glück ist in China gesellschaftlich anerkannt und für die Kasino-Betreiber die Basis für eine rasante Entwicklung der Glücksspiel-Industrie. Es klingt daher nicht verwunderlich, dass die Investitionskosten von etwa 300 Millionen US-Dollar für das Sands Macau innerhalb eines Jahres durch das eigene Kasino wieder eingespielt wurden. Wie in Las Vegas ist der Eintritt zu den Kasinos immer frei, und im Gegensatz zur Wüstenstadt in Nevada wird in Macau grundsätzlich ohne Limit gespielt. Besucher sollten aber die Schilder am Eingang eines jeden Kasinos lesen. Diese fordern die Spieler auf, nur soviel zu verspielen, wie sie sich leisten können.