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Festtage in Tibet

Tibet ist ein autonomes Gebiet mit vielen Festen. Von Anfang bis Ende eines Jahres gibt es 20 bis 30 Feste, auf die die Tibeter großen Wert legen. Egal ob sie reich oder arm sind, ob sie eine hohe oder niedrige soziale Stellung haben, legen die Tibeter besonders großen Wert auf die Feiern. Zu den Festen kommen Verwandte und die Freunde zusammen, verkehren die Männer und die Frauen miteinander, und tanzen und singen alle voller Freude und Begeisterung. Die Feste bieten den Tibetern die beste Gelegenheit, ihre künstlerische Anlage zu zeigen. Die traditionellen Feste in Tibet haben eine lange Geschichte und stehen meist in Beziehung zur Religion. Aber in jüngster Zeit verstärken sich säkulare Tendenzen deutlich und der Unterhaltungsaspekt gewinnt an Bedeutung.

Das Neujahr nach dem tibetischen Mondkalender

Am 1. Tag des neuen Jahres nach dem tibetischen Mondkalender (im Februar oder März) findet das wichtigste Fest der Tibeter statt. Am Anfang des 12. Monats beginnt man, Artikel für das Neujahr vorzubereiten. Darunter sind die „Qima" mit bunten Bildern und manche Opfergaben die wichtigsten. Mit Butter angemachtes Zamba, sautierte Gerstenkörner, Ginsengfrüchte und andere Lebensmittel werden in Qima gefüllt, worauf man ein Blumengesteck aus Hochlandgersten-Ähren, Hahnenkamm und Butter steckt. Bei Tagesanbruch des Neujahrs gratulieren sich die festlich gekleideten Leute, Qima und Hochlandgerstenwein in den Händen haltend. Sie wünschen einander „Zhaxidele", was „glücklich und zufrieden" heißt. In den folgenden Tagen wird entweder getanzt und gesungen, oder man besucht Verwandte und Freunde. Die Menschen trinken nach Herzenslust und feiern zusammen das Neujahr. Außerdem betet man auch im nächsten Kloster Buddha an. Alle schweben in fröhlicher Feststimmung.

Das Shoton-Fest in Lhasa

Nachdem die Mönche asketische Übungen gemacht haben, begrüßen sie ihre Familien am 1. Tag des siebten Monats nach dem tibetischen Mondkalender (im August) mit Käse, Tanz und Gesang. Shoton heißt „Festessen mit Yoghurt". Seit dem 17. Jahrhundert feiert man das Shoton-Fest mit einem Festspiel des tibetischen Theaters. Tibetische Theaterkünstler aus verschiedenen Orten und unterschiedlicher Schulen versammeln sich im Norbu-Lingka-Palast in Lhasa und spielen um die Wette. Das Festspiel dauert einige Tage. Gleichzeitig veranstaltet das Drepng-Kloster eine Zeremonie, bei der Buddhabilder ausgestellt werden.

Das Sagya-Dawa-Fest in Tibet

Es wird volkstümlich das „Fest des Freilassens" genannt. Den ganzen vierten Monat des tibetischen Mondkalenders hindurch essen Mönche und Laien kein Fleisch, töten kein Lebewesen und beten konzentriert den Buddha an. Der 14. Tag dieses Monats soll der Tag sein, an dem Shakjamuni geboren, Buddha geworden und ins Nirwana eingegangen ist. An diesem Tag tanzen und singen die Leute und kleiden sich festlich. Sie versammeln sich im Lingka und essen zusammen.

Das Ongkor-Fest in Tibet

An diesem Fest beten die Tibeter für eine gute Ernte. Der Termin wird vor der Herbsternte entschieden. Die Feier dauert normalerweise ein bis drei Tage. Während dieser Zeit zieht man seine neue, bunte Kleidung an und hält farbige Banner hoch. Die Leute wickeln Hada auf die „Türme der guten Ernte", die aus Hochlandgersten und Weizenähren gemacht sind. Mit Gongs und Trommeln gehen sie singend um die Felder und bitten um gute Ernte. Dann wird ein Pferderennen veranstaltet. Kaum ist das Fest zu Ende gegangen, beginnt man mit der Herbsternte.

Das Fest der Pilgerfahrt zum heiligen Berg in Tibet

Am 4. Tag des sechsten Monats nach dem tibetischen Mondkalender findet in Nordtibet ein buddhistisches Fest statt.
Zu dieser Zeit zieht man sich neu an und bringt Lebensmittel zum nächsten Kloster auf dem Berg mit. Dort betet man die Götter an und liest Sutras vor, um den Schutz des Buddhas zu erbitten. Danach trinken, singen und tanzen die Leute nach Herzenslust auf dem Rasen im Freien.

Das Fest des Geister-Vertreibens in Tibet

Am 29. Tag des zwölften Monats nach dem tibetischen Mondkalender führen die Klöster überall in Tibet einen feierlichen Beschwörungstanz auf. und alle Familien räumen ihr Haus auf und richten es neu ein. Man glaubt, dass vor der Ankunft des Neujahrs die Teufel und der Schmutz beseitigt werden müssen, so dass man im kommenden Jahr gesund bleibt und es günstiges Wetter gute Ernte bringt.

Das Fest der Nymphe in Tibet

Es wird auch „Fest der Himmelmutter" genannt. Am 15. Tag des zehnten Monats nach dem tibetischen Mondkalender werden überall in Tibet religiöse Veranstaltungen abgehalten. Frauen halten das Fest der Nymphe für ihr eigenes Fest und sind deshalb sehr lebhaft und am fröhlichsten.

Das Dama-Fest in Gyangze

Am 18. Tag des vierten Monats nach dem tibetischen Mondkalender (im Mai oder Juni) versammeln sich die Bauern und Hirten aus der Umgebung von Gyangze (einschließlich Yadong, Xigaze) in der Stadt und veranstalten Pferderennen sowie andere Wettkämpfe. Außerdem unterhält man sich singend und tanzend. Dazu tauschen sie noch Waren aus, und es treffen auch Händler aus Lhasa ein. (seit 1408)

Das Butterlampen-Fest in Tibet

Am 15. Tag des ersten Monats nach dem tibetischen Mondkalender ist das Butterlampen-Fest. Die Lamas jedes Klosters und Volkskünstler formen mit bunter Butter Blumen verschiedener Art und hängen sie an vorher errichtete Blumenregale auf beiden Seiten des Jokhang-Klosters. Wenn die Dämmerung einbricht, sehen die entzündeten Blumenlampen wie lauter Sterne aus. Auf den Blumenlampen werden Blumen, Götter, Personen und Tiere gemalt. Außerdem führt man ein Puppentheater auf.

Das Pferderennen-Fest Qiaqing

Am 10. Tag des achten Monats nach dem tibetischen Mondkalender findet dieses wichtigste Fest Nordtibets statt. Dann ist gerade Blütesaison auf den Wiesen. Tausende Hirten aus der Umgebung reiten auf Pferden nach Nagqu und bringen verschiedene Produkte mit, so dass südlich Nagqus eine Zeltstadt entsteht. Während des Festes veranstaltet man ein spannendes Pferderennen und einen Bogenschieß-Wettbewerb. Darüber hinaus zeigt man auch verschiedene Reitkünste.

Das Gongbu-Fest in Nyingchi

Am I. Tag des zehnten Monats nach dem tibetischen Mondkalender (im November oder Dezember) soll der König von Gongbu mit seinen Truppen einen Feldzug gegen Angreifer unternommen haben. Um der tapfer kämpfenden Helden zu gedenken, bringen die Leute in Nyingchi Opfer dar und halten Nachtwache. Inzwischen sind Tanz, ein Pferderennen, ein Schießwettkampf, Warenaustausch, Trinken und Singen hinzugekommen.

Das Laternen-Fest in Tibet

Am 25. Tag des zehnten Monats nach dem tibetischen Mondkalender (im November oder Dezember) soll Tsongkapa, der große Reformer und Gründer der Gelben Sekte, Buddha geworden sein. Deshalb entzünden alle Familien auf dem Dach Butterlampen und lesen Sutras vor, um seiner zu gedenken.

Das Badefest in Tibet

Das Badefest findet im siebten Monat nach dem tibetischen Mondkalender (in der Woche, in der die Venus am Abendhimmel auftaucht), nämlich im September, statt.
Wasser aus dieser Woche gilt als besonders rein und heilig. Demnach soll Baden zu dieser Zeit den Schmutz beseitigen, Krankheiten heilen und die Gesundheit stärken. Deshalb geht man überall in Tibet an den Fluss zum Baden, Waschen und Tändeln.
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(Quelle. CNTA)